Aus Gründen

Es geht mir (nicht) gut. Aus Gründen. Einer davon ist Liebe. Nicht diese Art Liebe über die du irgendwann den Kopf schüttelst. Es ist diese Art Liebe, die sich manifestiert. Diese Art Liebe, die alle Zeit überdauert. Und diese Art Liebe die nie vergeht. Puh, das klang pathetisch.

Ich liebe meinen Mann. Er ist mein bester Freund, mein Vertrauter und mein Verbündeter. Gäbe es ein Barometer für Idealismus, er sprenge es. Seine Sturheit unterliegt ähnlichen Maßstäben. Er hat mich Leichtigkeit gelehrt. Gleichzeitig kenne ich keinen Menschen, in dem mehr Schwere schwingt.

Mein Mann liebt die Natur. Und Tiere. Menschen weniger. Kabelloses Internet ist ihm suspekt. Leitungswasser auch. Gemüse baut er sicherheitshalber selbst an. Er genießt die Weite und Basketball. Außerdem liebt er Musik. Bevorzugt akkurat abgemischt und über den Kopfhörer. Er selbst redet nicht gern, hört dafür umso lieber zu. Je nach Erzähler.

Mein Mann ist lustig! Wenn er lacht, sehe ich in die Augen eines verwegenen Jungen. Dieses Flackern im Blick, kurz bevor er aus dem Stand ein Wettrennen startet. Für ihn scheint nichts unmöglich!

Trotzdem lebt er in Ketten. Ketten, die dem kleinen Jungen das Spielen verbieten. Ketten die mir lange als Schmuck dienten. Keine saisonalen IT-Pieces, eher zeitlose Klassiker.

You and I
Just have a dream
To find our love a place
Where we can hide away
You and I
Were just made
To love each other now
Forever and a day

Scorpions

Mein Mann liebt mich. Ich bin sein bester Kumpel, seine Vertraute und sein Gegenstück. Brächten schöne Gedanken zum Fliegen, mein Zuhause wären die Wolken. Mein Trotzkopf kennt ähnliche Höhenflüge. Ich habe ihn Güte gelehrt und mit demselben Geist unendlich viel Härte entblößt.  

Ich liebe die Natur. Und Tiere. Darüber hinaus Menschen. Konnektivität bedeutet für mich Synergie. Hier und da ein Glas Rotwein auch. Gemüse schnibbel ich lieber in Gemeinschaft. Ich blühe auf in Nähe und Kreativität. Außerdem liebe ich Musik. Am liebsten live und mittendrin statt nur dabei. Noch dazu rede ich unfassbar gern und höre mindestens genauso begeistert zu. Je nach Erzähler.

Meine Welt erlebe ich durch Kinderaugen! Ich betrachte Dinge, als sehe ich sie zum aller ersten Mal. Bedingungslos, explosionsartig und mitreißend! 

Rummel im Bauch, mit allen Höhen und Tiefen. Höhen und Tiefen, die einschüchtern können. Höhen und Tiefen, gleich einer Achterbahnfahrt. Keiner heiteren Bobbahn-Runde, eher dem rasanten Loopingbahn-Trip.

We are dreamers, all of our lives
We are dreamers, your dream will be mine
Forever, dream on dreamer

We are dreamers, that’s what we are
We are dreamers always light years apart
Forever, dream on dreamer

Scorpions

Mein Mann und ich sind eins. Gemeinsam sind wir Lachen, Realität und Nimmerland zur selben Zeit. Könnte man Empathie in Gold aufwiegen, Dagoberts Speicher reiche nicht aus. Unsere geballte Naivität hält dem die Waage. Wir haben einander Sicherheit gegeben. Damit gleichzeitig der Angst fruchtbaren Boden geschaffen.

Wir lieben die Natur. Und Tiere. Und einander. Feindseligkeit liegt uns fern. Ungerechtigkeit auch. Wir schöpfen aus Freiheit und aufrichtigen Worten. Wir lieben Musik. Den Gleichklang unserer Herzen. Es bedarf kein Reden, da es sich gemeinsam so schön lauscht. Ganz ohne Erzähler.

Zusammen sind wir Konfetti! Wenn wir einander berühren, bleibt die Welt einen Augenblick stehen. Gleichermaßen vergeht die Zeit wie im Flug.

Wir sind so vieles! Wir sind Ross und Rachel. Lily und Marshall. Peter und Wendy. Und doch kann letztlich nur einer Batman sein.

So verschieden unsere Gedanken, so gleich sind unsere Gefühle. Nicht diese Art Gefühle über die du irgendwann den Kopf schüttelst. Es ist diese Art Gefühle, die sich manifestiert. Diese Art Gefühle, die alle Zeit überdauert. Und diese Art Gefühle die nie vergeht.

Take my hand, the best is yet to come

Thinking of the times
How we laughed and cried
I wouldn’t change a thing
I couldn’t even if I tried
Through the wind and rain
The spirit of our song remains the same

And the best is yet to come

Scorpions

Ich liebe meinen Mann. Mein Mann liebt mich.

Es geht uns (nicht) gut. Wir haben uns getrennt. Aus Gründen. Einer davon ist Liebe.

Diese Sache mit der Selbstliebe

Mr. X: „Ich muss auch mal ich selbst sein und nicht immer in Beziehung sein.“
Pueppi134: „Behalt dir das Du-selbst-sein bei. Sonst ist jede Beziehung vertan.“

Klugscheißer. Also ich.
Kein Wunder, dass der Typ auf Abstand gegangen ist. na gut, zu 100% koscher war der jetzt auch nicht, aber hey – unsere Gemeinsamkeiten waren es schließlich die uns einander näher brachten.
Und genau da liegt der Hase im Pfeffer! Du lernst jemanden kennen, ihr mögt euch, glaubt ihr seid bei der Geburt getrennt worden, trefft euch… und lebt (als platonische Millennial-BFFs) glücklich bis an euer… Denkste.
Was sich nämlich jetzt einschaltet ist dein Hippocampus (Teil des Großhirns bei Säugetieren und beim Menschen). Der weiß nämlich noch ganz genau, dass du Mr. X schon mal irgendwann mochtest, Mr. X dich schon mal irgendwann mochte und dass selbiger Mr. X dann aber ziemlich blöd zu dir war, was du dann wiederum nicht mehr so mochtest. Dein Hippocampus hat übrigens auch abgespeichert, wie sich das Ganze für dich angefühlt hat. Und zwar assoziiert.
Ha! Jetzt kommst du.

Ich darf es vorweg: Spätestens beim zweiten Treffen liegen deine inneren Moll-Stimmen im dreistelligen Dezibel-Bereich.
Du magst den Typen. Sein Umfeld ist cool und überhaupt vertritt er coole Werte. Mit dem möchtest du befreundet sein. Aber will der auch mit dir befreundet sein? Du müsstest halt schon auch cool sein. Und witzig. Und lässig. Quasi unverkrampft. Das hat a damals auch schon so gut geklappt. Nicht. Wobei er damals vielleicht auch ein anderer Mensch war. So wie du ja wahrscheinlich auch. Oder?
Ihr schreibt ziemlich regelmäßig. Nichts wildes, aber es tut gut. Solange ihr Kontakt habt bist du quasi im Game. Platonisch versteht sich.

„…Denn ich hab‘ Angst,
dass ich was Dummes sag‘,
das dir nicht gefällt
Solltest du mich finden, will
ich nix sagen
Nur ein dummer Satz
würde dich gleich verjagen
Dann wärst du nicht mehr
verliebt in mich
Dann wärst du nicht mehr
verliebt…“


Antilopen Gang

Jetzt bloß nichts Falsches antworten! Vielleicht auch nicht ständig direkt nach zwei Sekunden. Der denkt noch du willst mehr. Sagt er tatsächlich auch irgendwann. Pfff… Idiot.
Ein Freund willst du sein. Na a und eben einen dazugewinnen. Schließlich sollte es mehr Menschen wie dich geben. #notyourwords
Vielleicht musst du einfach wieder ein paar Gemeinsamkeiten hervorheben. Am Anfang waren von denen schließlich zu Hauf da. Blöd nur, wenn Mr. X davon so gar nichts mehr wissen will. Nun denn.

Silencio

Schon seltsam wie unerträglich laut Stille daherkommen kann. Von wegen „Bässe massieren eure Seele.“ Ein Tremolo rotierender Gedanken. Die reinste Kakophonien-Komposition. Danke Peter.

„I think I need help
‚Cause I’m drowning in
myself
It’s sinking in
I can’t pretend that I ain’t
been through hell
I think I need help
I’m drowning in myself“

Papa Roach

So langsam hast du die Faxen dicke. Du fragst dich, wo bei der ganzen Chose eigentlich du geblieben bist? Sein wir mal ehrlich, bisher hast du vor allem eins aus der Sache mitgenommen: Selbstzweifel. Auf jeden Fall weißt du jetzt, was du alles nicht kannst. Bestandsaufnahme: Check.
Und da die vermeintlichen Gemeinsamkeiten, wie du jetzt weißt, auch eigentlich gar keine sind, kannst du getrost wieder dein eigenes Bühnenspiel feiern. Klingt plausibel. Für dein Ego allemal förderlich.
Zeit die Selbstzweifel zu zerschlagen!
Joggen konntest du noch nie? Schnapp dir dir Kopfhörer und ab in die Laufschuhe!
Du warst immer zu ungeduldig fürs Gitarrenspielen? Die Welt braucht mehr Leadgitarristinnen!
Für Französisch hat es in der Schule nicht gereicht? Versuch’s mit Spanisch!
Es war nie einfacher sich selbst wahrzumachen. Und darauf kommt es in einer guten Beziehung schließlich an oder?

„Ich muss auch mal ich selbst sein und nicht immer in Beziehung sein.“ …aber wenn, warum dann eigentlich nicht mit mir selbst?

XOXO, Pueppi134